FaktenSchmied | Blog für Dental und Pharma Marketing

Werbung für Multiple Sklerose

Geschrieben von Bernhard Hebel | 06. März 2023

Immunsuppressiva gibt es für Indikationen, wie Multiple Sklerose (MS), Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), Plaque Psoriasis (PPs), Psoriasis Arthritis (PsA), Rheumatoide Arthritis (RhA), Atopische Dermatitis (AD), um nur die wichtigsten zu nennen. MS-Präparate sind die Gruppe mit den höchsten Ausgaben bei Immunsuppressiva. 

Spendings für MS-Präparate sind in der Region DACH gesunken.

Im 12-Monats-Zeitraum März 2021 bis Februar 2022 gaben die Hersteller 4,81 Mio. € für MS-Werbung aus. Im Zeitraum März 2022 bis Februar 2023 ging das Werbevolumen auf 4,16 Mio. € zurück (- 13%).

Mit einem Anteil von 69% findet die Werbung hauptsächlich in Deutschland statt, Österreich hat einen Anteil von 15% und die Schweiz 16%.
Die Schweiz hat mit einem Rückgang von 42% wesentlichen Einfluss auf die Gesamtentwicklung von -3%. 

Grafik 1: Anteile der Länder, März 2022 bis Februar 2023

Der Werbekanal News legt auf 19% zu.

Wir unterscheiden zwischen Werbung in Fachzeitschriften (= Anzeigen &  Advertorials & Sonderpublikationen) und Anzeigen in den Newslettern der Fachverlage, welche auch Exklusiv-Newsletter mit einschließt.

In der Vorperiode (März 2021 bis Februar 2022) lag der Anteil der News-Werbung mit 16% auf leicht erhöhtem Niveau (alle Rx-Präparate = 14%).
Aktuell steht der News-Anteil bei 19% und ist somit deutlich gestiegen,
die Rx-Präparate haben auf 17% zugelegt.  


Grafik 2: Anteile der Werbekanäle, Region D-A-CH  

Der Anteil der Spendings für Newsletter variiert bei den Inserenten stark.
So haben die beiden Firmen Glenmark und Aliud Pharma 100 % für ihre neuen Generika in Newsletter investiert, allerdings nur mit sehr kleinen Budgets geworben. MERCK sticht mit 48% News-Anteil von den anderen Firmen heraus, welche sich zwischen 9% (bei Biogen) und 20% (bei Roche, BMS, Janssen-Cilag) bewegen. Alle Firmen nutzen inzwischen den digitalen Werbekanal.

Neurologen stehen im Fokus

Grafik 3: Anteile der Zielgruppen, Region D-A-CH, März 2022 bis Februar 2023

Die Firmen investieren den größten Teil des Budgets bei Neurologen, an zweiter Stelle folgen die Niedergelassenen Ärzte (= Arzt in Praxis). 

Die Inserenten liefern sich einen harten Wettbewerb.

Novartis ist weiterhin die Nummer 1, hat aber sein Budget von 1,46 Mio. € auf 1,08 Mio. € reduziert (- 26%). Biogen (+ 2%) und Roche (+ 16%) stemmen sich gegen die negative Entwicklung und haben damit ihren Werbeanteil erhöht. BMS (- 26%) und sanofi (- 36%) entschieden sich für deutliche Einsparungen. Die Top-8- Inserenten halten 99% des Budgets. 

Grafik 4: Top10-Inserenten nach Werbeanteilen, Region D-A-CHMärz 2022 bis Februar 2023

Die Budgets der Top10-Präparate sind beachtlich. 

Novartis hat mit Kesimpta auch die stärkste Präparate-Marke, Roche folgt mit Ocrevus an zweiter Stelle. Biogen führt 2 Marken im Top-Ranking. 

Grafik 5: Top10-Präparate nach Werbeanteilen, Region D-A-CHMärz 2022 bis Februar 2023

Anzeigenmotive der letzten 3 Neuerscheinungen

Die letzten 3 Neuerscheinungen sind Generika, welche im Juli und Mai 2022 sehr kurz und mit kleinem Budget beworben wurden.

 
Dimethylfumarat von Hexal im Juli 2022

 


Fingolimod Glenmark im Mai 2022

 


Fingolimod AL von Aliud Pharma im Mai 2022

 

FAZIT

Die Rx-Werbung für Multiple Sklerose dominiert die Immunsuppressiva mit einem Anteil von 19 %. Novartis ist weiterhin die Nummer 1, hat aber sein Budget, wie BMS und sanofi deutlich reduziert. Biogen und Roche stemmen sich gegen die negative Entwicklung. Die Top-8- Inserenten halten 99% des Budgets. 

Die Auswertungen zum Thema Multiple Sklerose habe ich für Sie noch einmal in einer kurzen Übersicht zusammengefasst.

Für den Download klicken Sie bitte einfach auf den Button: