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Werbung für Psycholeptika

Geschrieben von Bernhard Hebel | 09. Juli 2023

Psycholeptika (ATC-Klasse N05) beinhalten bei FaktenSchmied nur Rx-Präparate. Die sanften Mittel (OTC und frei verkäufliche Präparate) führe ich in der Klasse Beruhigungsmittel getrennt davon. Ich betrachte bei den nachfolgenden Analyse die Region D-A-CH. Basis der Auswertung der Werbeausgaben sind nahezu alle Fachzeitschriften und Verlags-Newsletter für Healthcare-Professionals (= Ärzte, Fachärzte, Apotheker, PTAs). Psycholeptika liegen beim Ranking der ATC-Klassen über die letzten 5 Jahre an 15. Stelle, in den letzten 12 Monaten an 11. Position. Nachfolgend finden Sie die aktuellen Zahlen. 

Die Werbeinvestitionen für Psycholeptika (nur Rx-Präparate) haben in der Region DACH um 38% zugelegt.

Im 12-Monats-Zeitraum Juli 2021 bis Juni 2022 gaben die Hersteller 1,87 Mio. € für Werbung aus. Im aktuellen 12-Monats-Zeitraum (Juli 2022 bis Juni 2023) stieg das Werbevolumen beachtlich auf 2,58 Mio. € (+ 38%).

Mit einem Anteil von 75% findet die Werbung hauptsächlich in Deutschland statt, Österreich hat einen Anteil von 19% und die Schweiz einen ungewohnt geringen Anteil von 6%. Bei der gesamten Rx-Werbung liegt Deutschland mit 72% Werbeanteil vorn, Österreich und die Schweiz haben je 14%.

Das stärkste Wachstum war in Deutschland: von 1,33 Mio. € auf 1,94 Mio. €. . 

Grafik 1: Anteile der Länder, Juli 2022 bis Juni 2023

Der Werbekanal News bleibt stabil und liegt jetzt bei 16% 

Wir unterscheiden zwischen Werbung in Fachzeitschriften (= Anzeigen &  Advertorials & Sonderpublikationen) und Anzeigen in den Newslettern der Fachverlage, welche auch Exklusiv-Newsletter mit einschließt.

In der Vorperiode (Juli 2021 bis Juni 2022) lag der Anteil der News-Werbung mit 15% auf normalem Niveau (alle Rx-Präparate haben ebenfalls 15%).
Aktuell steht der News-Anteil bei 16% und ist etwas geringer gestiegen als bei den Rx-Präparaten, welche einen News-Anteil von 17% haben.   


Grafik 2: Anteile der Werbekanäle, Region D-A-CH, Juli 2022 bis Juni 2023

Der Anteil der Spendings für Newsletter variiert bei den Inserenten stark.
Von 21 Inserenten haben nur 3 (Hennig, Janssen-Cilag, Vitabalans Oy) ein Digital-Budget über 30.000 €. 11 Firmen inserieren nur in Print. 

Es werden zwei Zielgruppen angesprochen.


Grafik 3: Grafik 3:Anteile der Zielgruppen, Region D-A-CH, Juli 2022 bis Juni 2023

Die Firmen investieren konzentriert bei Neurologen (FA = Facharzt) und Niedergelassenen Ärzten (= Arzt in Praxis).    

Insomnie und Schizophrenie sind die beiden dominanten Indikationen.


Grafik 4
: Anteile der Indikationen, Region D-A-CH, Juli 2022 bis Juni 2023

Die Werbeinvestitionen für Präparate gegen krankhafte Schlafstörung (= Insomnie) sind in der aktuellen Periode enorm gestiegen (+ 84%), während die Schizophrenie konstant bei 1,035 Mio. € steht.    

Hennig baut seine führende Position aus.  

Das Wachstum bei Insomnie ist durch zwei Hersteller verursacht.
Hennig hat für Lunivia sein Budget von 534 T€ auf 904 T€ drastisch erhöht.
Idorsia Pharmaceuticals hat Quviviq im Juli 2022 gelauncht und mit einem Budget von 382 T€ gut ausgestattet. 


Grafik 5
: Top10-Inserenten nach Werbeanteilen, Region D-A-CH, Juli 2022 bis Juni 2023

Das Präparat Lunivia führt mit einem SoA von 35%.

Hennig und Idorsia Pharmaceuticals haben jeweils nur 1 Präparat bei den Psycholeptika, welches bei Insomnie verordnet wird. Die nächsten vier Präparate werden bei Schizophrenie verschrieben. 

Grafik 6: Top10-Präparate nach Werbeanteilen, Region D-A-CH, Juli 2022 bis Juni 2023

Anzeigenmotive der letzten 3 Neuerscheinungen

Die letzten 3 Neuerscheinungen fallen kaum auf, sind doch die Spendings gering. Zwei Präparate sind zur Sedierung, eine Indikation die kaum beworben wird.

 
SEDALAM von Dr. F. Köhler im April 2023

 


Paliperidon ADVANZ Pharma im Januar 2023 (Generikum)

 


Lorazepam Xilmac von Carinopharm im Oktober 2022

 

FAZIT

Die Werbung für rezeptpflichtige Psycholeptika steigt um 38%.
Die Werbeinvestitionen für Präparate gegen Insomnie sind enorm gestiegen (+ 84%), während die Schizophrenie konstant bei 1,035 Mio. € steht.
Das Wachstum bei Insomnie ist durch zwei Hersteller verursacht: Hennig hat für Lunivia sein Budget von 534 T€ auf 904 T€ drastisch erhöht. Idorsia Pharmaceuticals hat Quviviq im Juli 2022 gelauncht und mit einem Budget von 382 T€ gut ausgestattet.

Die Auswertungen zu Psycholeptika habe ich in einer kurzen Übersicht zusammengefasst.

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