Betrachtet man die ATC-Klassen der Gelben Liste, sind Antineoplastika die am intensivsten beworbene Präparate-Klasse. Innerhalb dieser Klasse unterscheiden wir die Marken- und Themenwerbung zusätzlich nach Indikationen. Die hämatologischen Krebspräparate halten mit 28% der Spendings (in Relation zu Antineoplastika) die Spitzenstellung bei den Werbeaktivitäten, allerdings beobachten wir dabei 28 Varianten, was die Bedeutung der einzelnen spezifischen Krebsarten verringert. Präparate für Brustkrebs sind mit 17% der Spendings die drittstärkste Indikation. Für die Präparate gegen Mammakarzinom hat sich der Werbedruck in den letzten 5 Jahren mehr als verdoppelt. Lagen die Spendings für die Region D-A-CH 2018 noch bei 2,6 Mio. €, so sind es im Jahr 2022 bereits 6,14 Mio. €.
Im Jahr 2021 gaben die Hersteller 4,52 Mio. € für Brustkrebs-Werbung aus. Im Jahr 2022 stieg das Gesamtbudget auf 6,14 Mio. € (+ 36%).
Mit einem Anteil von 71% findet die Mamma-Werbung hauptsächlich in Deutschland statt, Österreich folgt mit 17% und die Schweiz mit 12%. Vergleicht man es mit der Rx-Werbung insgesamt (DEU = 73% / AUS = 13 % / CH = 14%) hat Werbung für Brustkrebs in Österreich eine überdurchschnittliche Bedeutung.
Wir unterscheiden zwischen Werbung in Fachzeitschriften (= Anzeigen & Advertorials & Sonderpublikationen) und Anzeigen in den Newslettern der Fachverlage, welche auch Exklusiv-Newsletter mit einschließt.
Auffällig bei Brustkrebs: bereits im Jahr 2021 lag der Anteil der Newsletter-Werbung mit 17% auf hohem Niveau (alle Rx-Präparate 2021 = 14%).
Aktuell steht der News-Anteil bei 21% und ist damit um 4%-Punkte gestiegen (alle Rx-Präparate 2022 = 17%).
Grafik 2: Anteile der Werbekanäle Print und Newsletter, Region D-A-CH, Januar bis Dezember 2022
Der Anteil der Spendings für Newsletter variiert sehr stark: er geht bei den Top10-Inserenten von 10% bei Seagen hoch bis 31% bei MSD.
Grafik 3: Anteile der Zielgruppen, Region D-A-CH, Januar bis Dezember 2022
Die Firmen investieren den größten Teil des Budgets bei Onkologen, an zweiter Stelle folgen die Gynäkologen. Bei beiden Zielgruppen handelt es sich um die absoluten Spezialisten zum Thema Brustkrebs und die restlichen 10% verteilen sich auf weitere 8 Zielgruppen.
Pfizer ist noch die Nummer 1 (+10%), wird aber von GILEAD enorm attackiert (+ 474%). Novartis hat mit 13 % unterdurchschnittlich zugelegt, AstraZeneca & Daiichi Sankyo (+ 265%) enorm investiert.
Die Top10-Inserenten vereinen 98% der Werbegelder. Insgesamt kämpfen 17 Hersteller um Marktanteile. Allerdings haben nur die Top6-Firmen ein wettbewerbsfähiges Budget von über 50.000 € pro Monat
Grafik 4: Top10-Inserenten im Bereich Brustkrebs nach Werbeanteilen, Region D-A-CH, Januar bis Dezember 2022
Die letzten 3 Neuerscheinungen datieren auf das Jahr 2021 zurück.
THEMA Brustkrebs von sanofi erschien im November 2021
TRODELVY von GILEAD erschien im Oktober 2021
ONTRUZANT von Organon erschien im Oktober 2021
Die Werbung für Brustkrebs hat in den vergangenen 12 Monaten weiter zugelegt, so dass die Präparate einem enormen Konkurrenzdruck unterliegen. GILEAD und AstraZeneca & Daiichi Sankyo haben ihre Spendings enorm erhöht, wird also spannend zu sehen, wie Pfizer und Novartis darauf reagieren.
Die Auswertungen zum Thema Brustkrebs habe ich für Sie noch einmal in einer kurzen Übersicht zusammengefasst.
Für den Download klicken Sie bitte einfach auf den Button:
Diese Beiträge zu Werbeanalyse
FaktenSchmied GmbH
Hauptstraße 22
91623 Sachsen bei Ansbach
Tel: +49 9827 240920
bernhard.hebel@faktenschmied.de
Copyright © 2021 FaktenSchmied GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Bis jetzt keine Kommentare
Teilen Sie Ihre Meinung.