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Werbung für Psychoanaleptika

Bernhard Hebel
06. Juni 2023

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Psychoanaleptika (ATC-Klasse N06) beinhalten Rx- und OTC-Präparate. Ich betrachte bei der nachfolgenden Analyse nur die Rx-Präparate in der Region D-A-CH. Basis der Auswertung der Werbeausgaben sind nahezu alle Fachzeitschriften und Verlags-Newsletter für Healthcare-Professionals (= Ärzte, Fachärzte, Apotheker, PTAs). Psychoanaleptika liegt beim Ranking der ATC-Klassen über die letzten 5 Jahre an achter Stelle, in den letzten 12 Monaten an sechster Position. Nachfolgend finden Sie die aktuellen Zahlen. 

Spendings für Psychoanaleptika (nur Rx-Präparate) sind in der Region DACH um 10 % gesunken.

Im 12-Monats-Zeitraum Juni 2021 bis Mai 2022 gaben die Hersteller 4,15 Mio. € für Werbung aus. Im aktuellen 12-Monats-Zeitraum (Juni 2022 bis Mai 2023) ging das Werbevolumen auf 3,75 Mio. € (- 10%) zurück.

Mit einem Anteil von 56% findet die Werbung in Deutschland statt, Österreich hat einen Anteil von 19% und die Schweiz 25%. Der Anteil von Deutschland ist ungewöhnlich gering,  bei der gesamten Rx-Werbung ist Deutschland mit 72% Werbeanteil deutlich stärker (Österreich und Schweiz haben je 14%).

In der Schweiz gingen die Budgets nur um 2% zurück. Spendings nach Ländern-Jun-03-2023-10-11-29-9098-AM

Grafik 1: Anteile der Länder, Juni 2022 bis Mai 2023

Der Werbekanal News verdoppelte sich von 11% auf 22%.

Wir unterscheiden zwischen Werbung in Fachzeitschriften (= Anzeigen &  Advertorials & Sonderpublikationen) und Anzeigen in den Newslettern der Fachverlage, welche auch Exklusiv-Newsletter mit einschließt.

In der Vorperiode (Juni 2021 bis Mai 2022) lag der Anteil der News-Werbung mit 11% auf geringem Niveau (alle Rx-Präparate = 15%).
Aktuell steht der News-Anteil bei 22% und ist damit deutlicher gestiegen, als bei den Rx-Präparate, welche einen News-Anteil von aktuell 17% haben.   

Spendings nach Werbekanal-Jun-03-2023-08-35-38-0592-AM
Grafik 2: Anteile der Werbekanäle, Region D-A-CH, Juni 2022 bis Mai 2023

Der Anteil der Spendings für Newsletter variiert bei den Inserenten stark. Roche hat einen News-Anteil von 62%. Danach folgen neuraxpharm (48%), Aristo (44%) und Bayer (29%).
Auf Print setzen Lundbeck und Genericon mit einem Printanteil von 100%, OM PHARMA (99%) und Sandoz (97%). Besonders die Firmen mit Budgets unter 60.000 € setzen nahezu vollständig auf Fachzeitschriften.

Es werden zwei Zielgruppen angesprochen.

Spendings nach Zielgruppen-Jun-03-2023-08-35-38-0732-AM
Grafik 3: Grafik 3:Anteile der Zielgruppen, Region D-A-CH, Juni 2022 bis Mai 2023

Die Firmen investieren konzentriert bei Niedergelassenen Ärzten und bei Neurologen (FA = Facharzt).    

Antidepressiva ist die dominante Indikation.

Spendings nach Indikationen-1
Grafik 4
: Anteile der Indikationen, Region D-A-CH, Juni 2022 bis Mai 2023

An zweiter Stelle folgt Demenz (mit THEMA Alzheimer). Bei 10% der Präparate & THEMEN-Werbung ist keine Indikation ersichtlich.
Weitere Indikationen sind Schwindel, ALS und Narkolepsie.   

Bayer Vital Pharma behält führende Position.  

Bayer hat sein Budget von 900 T€ auf 832 T€ gesenkt (- 8%), also etwas geringer als die Wettbewerber und damit seine Position leicht gestärkt. Zwei Firmen fallen besonders auf: Janssen-Cilag hat seine Ausgaben deutlich um 40 % reduziert (von 866 T€ auf 521 T€), hingegen Roche den Einsatz verfünffacht (von 65 T€ auf 392 T€).   

Spendings nach Herstellern-Jun-03-2023-08-35-38-0431-AM
Grafik 5
: Top10-Inserenten nach Werbeanteilen, Region D-A-CH, Juni 2022 bis Mai 2023

Das Präparat Laif 900 führt mit einem SoA von 22%.

Die Top3-Hersteller haben nur jeweils 1 Präparat. OM PHARMA hat 2 Präparate im Rennen. Roche konzentriert sich auf die THEMEN Neurologie und Alzheimer.  

Spendings nach Präparaten-Jun-03-2023-08-35-38-1026-AMGrafik 6: Top10-Präparate nach Werbeanteilen, Region D-A-CH, Juni 2022 bis Mai 2023

Anzeigenmotive der letzten 3 Neuerscheinungen

Die letzten 3 Neuerscheinungen fallen kaum auf, sind doch die Werbeausgaben sehr gering. Emylif hatte ein Budget von 16 T€, die Antidepressiva von Sandoz 10 T€ und Milnacipran nur 6 T€.

 N06_Zambon_Emylif_202305
Emylif von Zambon im Mai 2023

 

N06_Sandoz_Antidepressiva_202303
Antidepressiva von Sandoz im März 2023

 

N06_Rivopharm_Milnacipran Rivopharm_202212
Milnacipran Rivopharm im Dezember 2022

 

FAZIT

Die Werbung für rezeptpflichtige Psychoanaleptika geht leicht zurück. Die führenden 4 Firmen haben die Werbeausgaben reduziert. Roche hat seine Spendings verfünffacht und liegt jetzt an fünfter Stelle. Roche macht momentan nur THEMEN-Werbung. Die letzten 3 Neuerscheinungen spielen keine Rolle, dafür sind die Budgets einfach viel zu gering.  

Die Auswertungen zu Psychoanaleptika habe ich in einer kurzen Übersicht zusammengefasst.

Für den Download bitte unten auf den Button klicken:

Werbung für Psychoanaleptika Alle Zahlen auf einen Blick (PDF)

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