Seit Januar 2019 erfasst FaktenSchmied neben gedruckten Werbeanzeigen in dentalen Fachzeitschriften auch digitale Werbung in Verlags-Newslettern. Auf diese Weise wird das Bild komplettiert, das FaktenSchmied mit der Software BrandFacts liefert: nämlich die Grundlage für eine umfassende Wettbewerbsbeobachtung im Dental Marketing – in Print und Digital.
Nach einem ersten halben Jahr ist es nun Zeit für ein erstes Resümee:
Betrachtet man die Werbeformen, auf die sich die Anzeigen im Dentalbereich verteilen, wird schnell eines klar: Bezahlte PR spielt für die Branche keinerlei Rolle. Den Löwenanteil – sowohl bei der Zahl der Anzeigenschaltungen, als auch bei der Reichweite – machen immer noch klassische gedruckte Anzeigen aus.
Werbeform | Zahl der Anzeigen | Zahl der Leser/Empfänger |
Klass. Werbeanzeigen | 5.899 | 165.669.853 |
Werbung in Newslettern | 752 | 16.696.697 |
PR-Anzeigen | 18 | 586.500 |
Summe | 6.669 | 182.953.050 |
Quelle: FaktenSchmied 2019, basierend auf Auswertung mit BrandFacts
Digitale Anzeigen in Newslettern liegen deutlich hinter Print zurück, machen dennoch aber elf Prozent der Schaltungen aus und neun Prozent bei der Reichweite.
Dass die Dentalbranche mit diesen Werten auch deutlich hinter Pharma (Rx) zurückliegt – dort macht Werbung in Newslettern bereits gut 20 Prozent aus bei Zahl und Reichweite –, ist meiner Meinung nach ein Branchen-Spezifikum. Die Dentalbranche ist frühzeitiger in digitales Marketing eingestiegen, hat eigene Wege und Kanäle aufgebaut und vermarktet vielfach direkt an Zahnärzte und Dentaltechniker. Rx hingegen ist stärker auf Verlage und deren Angebote angewiesen, um Zielgruppen zu adressieren.
Verlage | Schaltungen | Empfänger |
Oemus | 241 | 11.179.500 |
Zahnärztl. Fach Verlag | 136 | 476.000 |
Deutscher Ärzte-Verlag | 99 | 827.764 |
Quintessenz | 92 | 920.000 |
Dental Tribune International | 90 | 2.520.000 |
Springer | 35 | 80.433 |
pip Verlag | 20 | 84.000 |
Spitta | 19 | 472.000 |
Teamwork | 18 | 135.000 |
Thieme | 2 | 2.000 |
Total | 752 | 16.696.697 |
Quelle: FaktenSchmied 2019, basierend auf Auswertung mit BrandFacts
Spitzenreiter in Sachen Newsletter ist der Oemus-Verlag. Die von ihm herausgegebenen Newsletter kommen auf die größte Zahl an Anzeigenschaltungen und erreichen die meisten Empfänger. Die Strategie des Verlags, besonders hochwertige Lösungen anzubieten und Gesamtpakete mit Print und Digital für Kunden zu schnüren, scheint also aufzugehen.
Auffällig in Sachen Reichweite ist außerdem Dental Tribune International. Hier werden Anzeigen, wie der Name schon sagt, über den deutschen Tellerrand hinaus, gestreut.
Betrachtet man die Top 10 Hersteller, die die meisten Anzeigen in Newslettern schalten, teilt sich die Liste in zwei Gruppen: Die einen sind die großen Player der Dentalbranche, die traditionsgemäß mit hohen Werbebudgets ausgestattet und digitale Werbeformen mitnutzen. Die anderen sind eher kleinere bis mittelgroße Unternehmen, die in ihrer speziellen Nische Marktführer sind, z.B. Blue Safety im Bereich Wasseraufbereitung.
Hersteller | Newsletter | PR | Anteil Newsletter | |
Blue Safety | 63 | 115 | 0 | 35% |
medentis | 31 | 49 | 0 | 39% |
Ivoclar Vivadent | 29 | 75 | 2 | 28% |
Align | 29 | 30 | 0 | 49% |
CGM | 26 | 81 | 0 | 24% |
Kulzer | 18 | 101 | 0 | 15% |
Dürr Dental | 18 | 65 | 0 | 22% |
Carestream | 18 | 19 | 0 | 49% |
Straumann | 17 | 41 | 0 | 29% |
Minilu | 16 | 40 | 0 | 29% |
Sonstige | 487 | 5.283 | 16 | 8% |
Summe | 752 | 5.899 | 18 | 11% |
Quelle: FaktenSchmied 2019, basierend auf Auswertung mit BrandFacts
Im Schnitt liegt der Newsletter-Anteil dieser Top 10 Unternehmen bei etwa 30 Prozent. Nur bei zwei Anbietern erreicht Newsletter-Werbung annähernd den gleichen Stellenwert wie gedruckte Werbung (Carestream + Align).
Hier zeigen sich wieder Unterschiede zwischen Dental und Pharma (Rx). Große Unternehmen wie Boehringer Ingelheim und Roche schalten mittlerweile mehr Newsletter-Werbung als Print-Anzeigen. In der Dentalbranche dagegen gibt es auch wichtige, große Hersteller, die stark in Print investieren, sich dagegen im Bereich Verlags-Newsletter so gut wie gar nicht engagieren, beispielsweise 3M, Dentsply Sirona oder GC.
Klassen | Newsletter | PR | Anteil Newsl. | |
Seminar/Messe | 141 | 545 | 0 | 21% |
Firmenwerbung | 78 | 518 | 1 | 13% |
Wasseraufbereitung | 74 | 142 | 0 | 34% |
Software Praxis-/Labor-Manag. | 57 | 268 | 0 | 18% |
Intraorale Scanner | 40 | 111 | 0 | 26% |
Metall-Implantate | 35 | 287 | 0 | 11% |
EDV/IT/Komm. | 19 | 71 | 0 | 21% |
Röntgengeräte | 19 | 122 | 0 | 13% |
Justierschienen | 17 | 45 | 0 | 27% |
Bank/Finanzen/Abrechn. | 15 | 161 | 0 | 9% |
Sonstige | 257 | 3.629 | 17 | 7% |
Total | 752 | 5.899 | 18 | 11% |
Quelle: FaktenSchmied 2019, basierend auf Auswertung mit BrandFacts
In Newslettern betrifft die Werbung sehr stark generische Themen – Seminarhinweise, Messeauftritte und allgemeine Werbung für das Gesamt-Unternehmen. Hier werden keine Produktmarken geführt. Weiter sind vor allem die Bereiche vertreten, in denen die aktivsten Unternehmen beheimatet sind, beispielsweise Wasseraufbereitung (Blue Safety) oder Röntgengeräte (Carestream).
Herausgreifen möchte ich die intraoralen Scanner, einem momentan sehr stark umkämpften Markt. Bei einem Blick in die Tiefe werden hier ganz unterschiedliche Werbestrategien der Unternehmen sichtbar:
Hersteller | Newsletter | Anteil Newsletter | |
Align | 18 | 25 | 42% |
3shape | 10 | 13 | 43% |
Carestream | 6 | 11 | 35% |
Kulzer | 3 | 4 | 43% |
Dental Direkt | 1 | 4 | 20% |
Merz (Shofu) | 1 | 0 | 100% |
Dental Wings | 1 | 0 | 100% |
Dentsply Sirona Lab | 0 | 23 | 0% |
Flemming Dental | 0 | 16 | 0% |
Straumann | 0 | 8 | 0% |
3DISC Americas | 0 | 4 | 0% |
R+K CAD/CAM Tech. | 0 | 1 | 0% |
GC | 0 | 1 | 0% |
DentaCore | 0 | 1 | 0% |
Total | 40 | 111 | 26% |
Quelle: FaktenSchmied, basierend auf Auswertung mit BrandFacts
Während einige Unternehmen in diesem Markt einen Weg mit einer relativ ausgewogenen Mischung aus gedruckter und digitaler Werbung fahren, gibt es auch eine ganze Reihe von Unternehmen, die eine exklusive Strategie mit einem der beiden Bereiche eingeschlagen haben, zumindest Stand heute.
Newsletter-Werbung ist relevant für die Dentalbranche, allerdings auf einem niedrigeren Level als beispielsweise im Bereich Pharma (Rx). Ich sehe die Ursache darin in einer größeren digitalen Affinität vieler Dentalhersteller, die früher und intensiver damit begonnen haben, eigene digitale Kanäle und Marketing-Aktivitäten aufzubauen und dadurch bessere Möglichkeiten haben, ihre Zielgruppen direkt anzusprechen.
Aber auch hier gilt: "Fish where the fishes are." Angesichts von mehr als 16 Millionen potentieller Empfänger von Verlags-Newslettern muss es sich ein Unternehmen gut überlegen, ob es diese Möglichkeit wirklich ungenutzt lassen oder nicht als zusätzlichen Kanal nutzen möchte.
Welche Optionen Ihnen BrandFacts ganz generell im Dental Marketing bietet und wie Anzeigenkreation und Mediaplanung davon profiteren, lesen Sie hier.
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