Bereits im Frühjahr 2021 haben wir einen ersten Blick auf den Bereich der Impfstoffe geworfen. Für die Monate Januar bis April 2021 hatten wir damals ein Wachstum von starken 101 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Anlass genug, uns diese Produktgattung noch einmal genauer anzuschauen.
Bei der Analyse betrachten wir die vergangenen 12 Monate, also den Zeitraum März 2021 bis Februar 2022, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Wie immer gilt: Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich alle Angaben auf den D-A-CH-Raum.
Solch starke Zahlen sehen wir bei unseren Werbeanalysen nicht alle Tage: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werbeausgaben für Impfstoffe von 6,3 Mio. Euro auf 11,0 Mio. Euro gestiegen. Das ist ein Plus von 76 Prozent! Damit setzt sich das Wachstums, das sich bereits bei der Analyse aus dem letzten Jahr angedeutet hatte, nahtlos fort.
Hier die Zahlen nach Ländern:
Abb. 1: Werbeausgaben für Impfstoffe, D-A-CH, März 21 bis Februar 22
Wie bei den anderen Präparate-Klassen, die wir bisher analysiert haben, sind die Print-Werbeanzeigen immer noch klar dominierend. 89 Prozent der Spendings wurden für den Printbereich ausgegeben, 11 Prozent für digitale Anzeigen in den Newslettern der Fachverlage. Bemerkenswert: Trotz der deutlichen Steigerung bei den Spendings ist der Split zwischen Print- und Newsletter-Werbung genau gleich geblieben.Abb. 2: Anteile der beiden Werbekanäle Print/Newsletter, März 21 bis Februar 22
Schauen wir uns als nächstes die umworbenen Zielgruppen an. Mit 55 Prozent deutlich auf Platz eins liegen die niedergelassenen Ärzte und das ist auch nicht verwunderlich. Sie sind schließlich Anlaufstelle Nummer 1 beim Thema Impfung jedweder Art. Auf Platz zwei – gleichauf mit Werbung für das Publikum in Apotheken – liegen die Kinderärzte. Auch das macht Sinn, da der Immunschutz für viele Indikationen bereits im Baby- und Kindesalter empfehlungsgemäß aufgebaut werden kann bzw. sollte.
Jetzt kann man natürlich hervorragend mutmaßen, was zu der starken Erhöhung der Werbespendings im Bereich Impfungen geführt hat. Der erste spontane Impuls ist, einen Zusammenhang mit der weltweiten Corona-Pandemie zu unterstellen. Werfen wir aber einen Blick auf die Hersteller und ihre Werbebudgets im Bereich Impfungen, müssen wir diese Hypothese direkt wieder verwerfen. Denn diejenigen, die am meisten Geld ausgeben, sind nicht die Hersteller der Corona-Impfstoffe:Abb. 3: Top8-Inserenten im Bereich Impfstoffe, gemessen an ihrem Werbeanteil
Diese Top8 vereinigen 98 Prozent der gesamten Werbeausgaben aus diesem Bereich auf sich. Angeführt wird die Liste von gsk. Dieses Unternehmen hält mit 37 Prozent den höchsten Share of Advertise. Diese Liste zeigt jedenfalls, dass die Werbespendings nicht in das Thema "Corona" laufen, sondern es vielmehr um Impfungen gegen Grippe, Herpes Zoster, HPV oder Kombi-Impfungen geht.
Und hier möchte ich Ihnen noch die jüngsten drei Neuerscheinungen im Impfstoff-Bereich zeigen:
Spikevax (COVID) von Moderna
seit 12/2021
SYMBIOFLOR Bronchoprotect von Zeller Medical
seit 10/2021
Engerix-B (Hepatitis-B) von gsk
seit 09/2021
In den vergangenen 12 Monaten haben die Impfstoffe eine starke Finanzspritze bei den Werbebudgets bekommen. Und überraschenderweise hat das rein gar nichts mit den Corona-Impfstoffen zu tun. Im Fokus stehen in diesem Bereich andere Indikationen. Doch trotz stark gestiegener Summen bleibt der Markt, was die Zahl der aktiven Player betrifft, überschaubar. Gerade einmal 8 unterschiedliche Herstellerfirmen geben 98 Prozent aller Spendings aus.
Die Auswertungen zum Thema Impfstoffe habe ich für Sie noch einmal in einer praktischen Übersicht zusammengefasst. Für den Download klicken Sie bitte einfach auf den Button:
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